Mit reduzierten Erwartungen fuhr Silke Roos-Kiefer (W 40) zu den Deutschen Seniorenmeisterschaften in das weit entfernte sächsische Zittau. Seit den Deutschen Hallenmeisterschaften Anfang März hatte sie keinen Wettkampf bestritten. Verletzungsbedingt war sie erst im Lauf des Frühlings vorsichtig ins Leistungstraining eingestiegen. Trotzdem glänzte sie wieder mit der Titelverteidigung über 400 m in 62,02 Sekunden. Damit deklassierte sie nicht nur die Konkurrenz ihrer Altersklasse, sondern war über alle Altersklassen hinweg die schnellste Seniorin Deutschlands auf der gefürchteten Stadionrunde. Ihre Zeit — die zweitbeste, die sie je gelaufen ist — kann angesichts der Bedingungen nicht hoch genug eingeschätzt werden: Wegen eines Unwetters musste die Veranstaltung 45 Minuten unterbrochen werden. Anschließend wurden die Athletinnen vom Callroom sofort auf die Bahn geschickt. Auch über 200 m gewann die Bochumerin mit Saisonbestleistung von 27,26 Sekunden die Silbermedaille. Im 100-m-Sprint verpasste sie den dritten Platz in 13,30 um die Winzigkeit von fünf Hundertstel Sekunden. Nach zwei Titeln in der Halle über 200 und 400 m ist dies die dritte Deutsche Meisterschaft für Silke-Roos Kiefer in dieser Saison.
In Zittau waren zwei weitere Senioren des USC am Start. Mit zwei langen Distanzen mutete sich Peter Mäder (M 60) ein kräftezehrendes Programm zu. Dem 5000-m-Lauf am Freitag folgte am Samstag die 1500-m-Distanz. Lange Zeit schien er über 5000 m den vierten Platz halten zu können, doch dann fiel er auf Platz fünf mit 20:23,50 Minuten zurück. Am folgenden Tag belegte er über 1500 m in 5:33,26 Minuten den sechsten Platz. Obwohl Raimund Olivier (M 55) persönliche Bestmarken über 800 m mit 2:25,06 und über 1500 m in 4:49,33 Minuten aufstellte, verfehlte er das Podest mit zwei zehnten Plätzen.
Über den Autor